Intelligente Zähler Was kann ein Smart Meter wirklich?

Ein Smart Meter ist mehr als nur ein stylishes Display – erfahren Sie hier, was einen intelligenten Zähler auszeichnet!

Jetzt registrieren
Intelligente Zähler - Was kann ein Smart Meter wirklich?

Bei dämmrigen Licht mühsam den Zählerstand ablesen – so geht es Jahr für Jahr vielen Verbrauchern. Das dürfte bald der Vergangenheit angehören, denn die Zukunft gehört sogenannten intelligenten Zählern.

Der Smart-Meter-Rollout ist bereits beschlossen, in den nächsten Jahren soll die Digitalisierung der Energiewende auch in deutschen Haushalten allmählich sichtbar werden. Doch klug ist ein Smart Meter wirklich? Was unterscheidet ihn von einem herkömmlichen Zähler? Und warum sind sie so wichtig für die Energielandschaft von morgen? Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick.

Schnittstelle zwischen Verbraucher und Versorger: Das ist ein Smart Meter

Sie bestehen aus Plastik oder Metall und geben auf einem Rollzählwerk den Verbrauch auf drei Nachkommastellen an: Sogenannte Ferraris-Zähler, also herkömmliche analoge Stromzähler bzw. Gaszähler, finden sich heute noch mehrheitlich in unseren Kellern und Hausfluren.

Das soll sich mittelfristig ändern, denn irgendwann soll jeder Haushalt mit einem intelligenten Zähler ausgestattet sein. Doch Achtung: Ein Smart Meter zeichnet sich nicht nur ein fesches elektronisches Display aus, denn nicht jeder digitaler Zähler ist auch automatisch ein Smart Meter. Was einen Smart Meter so smart macht, ist nämlich ein integriertes Kommunikationsmodul, was beispielsweise eine Live-Datenübermittlung an den Energieversorger ermöglicht. So wird der Austausch zwischen Kunde und Anbieter automatisiert.

Ein Smart Meter besteht somit aus zwei Komponenten:

  • 1) Digitaler Zähler: Während herkömmliche Geräte nur den aktuellen Zählerstand aufzeichnen, zeigen elektronische Stromzähler alle aktuellen Verbrauchsdaten an. So können beispielsweise Verbrauchsdaten nach Tag, Woche oder Monat gespeichert und angezeigt werden.
  • 2) Kommunikationseinheit (Smart-Meter-Gateway): Diese Kommunikationseinheit verwandelt einen digitalen Stromzähler in einen Smart Meter. Das Gateway ist mit einer sicheren externen Schnittstelle verbunden und kann alle Daten zusammenfassen, weiterverarbeiten und übertragen. So kommuniziert es mit anderen Marktteilnehmern.

Ein Smart Meter definiert sich also primär durch seine Fähigkeit, die gesammelten Messdaten auch zu kommunizieren. Umfragen zufolge sind derzeit etwa 50% der Bevölkerung grundsätzlich an einem intelligenten Zähler interessiert.

Was sind die Vorteile eines intelligenten Zählers?

Die allgemeine Installation von digitalen Messgeräten fußt auf dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende (GDEW), genauer gesagt auf dem darin enthaltenen Messstellenbetriebsgesetz (MsbG), welches erst im Mai 2023 wieder überarbeitet wurde. Hiermit will die Bundesregierung auf die bevorstehenden Herausforderungen der Energiewende reagieren, die auch Investitionen in moderne Messtechnik erfordern.

Bei der Beschreibung der zukünftigen Energielandschaft fällt oft der Begriff Smart Grid: Damit ist ein reaktives und intelligentes Energienetz gemeint, bei dem sämtliche Marktteilnehmer –stetig miteinander verbunden sind und Informationen austauschen. Das erleichtert beispielsweise die Reaktion aus Störungen und Ausfälle oder ermöglicht es den beteiligten Akteuren, die eigene Nachfrage an das vorhandene Angebot anzupassen – wer sein E-Auto beispielsweise erst abseits der Stoßzeiten auflädt, entlastet automatisch das gesamte Stromnetz und kann bei dynamischen Stromtarifen sogar viel Geld sparen.

Doch auch für bloßes Energiesparen kann ein Smart Meter bereits sehr nützlich sein. Wie genau das geht? Wir haben einige Vorteile von Smart Metern aufgelistet:

  • 1) Information und Transparenz: Um gezielt Strom zu sparen, muss man seinen eigenen Verbrauch genau kennen. Wann verbrauche ich besonders viel Strom? Welche Geräte sind Stromverschwender? Ein Smart Meter beantwortet Ihnen diese Fragen beantworten und zeigt genau auf, wo am meisten Sparpotenzial besteht.
  • 2) Integration: Ein Smart Meter kann idealerweise in ein Smart Home-System integriert werden. So lassen sich beispielsweise Haushaltsgeräte per App steuern, mit einem Klick können Sie dann den aktuellen Verbrauch überprüfen und entsprechend reagieren – und das sogar, wenn Sie außer Haus sind.
  • 3) Automatisierung: Oftmals muss der Verbraucher selbst gar nichts tun. Sobald das System entsprechend eingestellt ist, übernimmt es alle Energieeinsparmaßnahmen automatisch. Zudem entfällt der jährliche Gang zum Strom- und Gaszähler, da die Daten automatisch übermittelt werden. Besonders praktisch: Auch Wasser- oder Fernwärmezähler können so abgelesen werden, denn Smart Meter sollen alle Verbrauchswerte zusammenfassen.

Für Großverbraucher (also zum Beispiel Unternehmen) sind intelligente Energiezähler schon seit geraumer Zeit Standard. Ähnlich sind Smart Meter auch für Privathaushalte mit hohem Verbrauch sehr nützlich: Laden Sie Ihr Elektroauto zu Hause auf? Speisen Sie Energie über eine Kleinwindanlage ein? Besitzen Sie eine Wärmepumpe? Dann nutzen Sie ausgefeilte Energiesysteme, die besonders von einem Smart Meter profitieren können.

Wann beginnt der Smart-Meter-Rollout?

Smart Meter sind nicht nur nützlich und komfortabel, sondern spielen auch eine maßgebliche Rolle bei der Erschaffung einer nachhaltigeren Energielandschaft. Gerade die Anpassung der individuellen Nachfrage an das vorhandene Stromangebot wird immer wichtiger werden, denn der Anteil an grüner Energie steigt kontinuierlich. Diese wird zumeist aus Windkraft oder Solarkraft gewonnen und unterliegt somit meteorologischen Schwankungen – an Tagen mit Windstille oder geringer Sonneneinstrahlung wird somit weniger Strom erzeugt und eingespeist, an wind- und sonnenstarken Tagen hingegen mehr. Solche Fluktuationen müssen auch von Verbraucherseite abgefedert werden, und hierzu benötigen Haushalte mehr Informationen und Steuerungsoptionen.

Bis 2032 soll zumindest der flächendeckende Einbau von digitalen Zählern abgeschlossen sein, alte analoge Zähler werden also in den nächsten zehn Jahren allmählich ersetzt. Ein Smart-Meter-Gateway wird dort aber nicht zwangsläufig enthalten sein, denn hiervon profitieren vor allem Verbraucher mit hohem Energieverbrauch. Daher wird ein Smart Meter nur verpflichtend für Kunden mit einem Jahresverbrauch jenseits der 6.000 kWh. Bis 2025 sollen mindestens 20 Prozent dieser Fälle bereits mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet sein, bis 2030 soll diese Zahl auf mindestens 90 Prozent ansteigen. Nennenswerte Mehrkosten sollen dadurch nicht entstehen, die Kosten hierfür sollen auf 20 Euro pro Jahr gedeckelt werden.

Wer weniger als 6.000 kWh pro Jahr verbraucht, fällt nicht unter diese Pflichtregelung. Der Einbau eines Smart Meters kann aber trotzdem durchaus möglich sein, interessierte Kunden sollten sich dann mit ihrem Messstellenbetreiber in Verbindung setzen.

Strom oder Gas wechseln leicht gemacht!
Jetzt registrieren