Selber Strom erzeugen? Das sollten Sie über Balkonkraftwerke wissen

Mit einem Balkonkraftwerk können auch Mieter eigenen Sonnenstrom erzeugen. Die Mini-Solaranlage erfreut sich immer größerer Beliebtheit, zurecht! Sie ist nicht nur günstiger als eine PV-Anlage, sondern auch unkomplizierter.

Selber Strom erzeugen? - Das sollten Sie über Balkonkraftwerke wissen

Balkonkraftwerke sind gerade im Trend – aus gutem Grund, denn nicht nur die Aussicht auf kostenlosen Strom oder eine günstigere Stromrechnung sorgen für Interesse. Auch, dass Städte und Gemeinden den Kauf von Solaranlagen bezuschussen und die Anschaffung durch mehrere Gesetze vereinfacht wurde, bietet weitere Anreize, sich jetzt für ein Balkonkraftwerk zu entscheiden. Auch wenn die Zeit für ein Balkonkraftwerk wahrscheinlich nie besser war, gibt es trotzdem einige Dinge, die Sie bei der Anschaffung und Installation beachten müssen. WECHSELPILOT klärt Sie darüber auf, wie Sie trotzdem die richtige Entscheidung treffen können!

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Förderung von Balkonkraftwerken

Im April haben Bundesrat und Bundestag das Solarpaket 1 verabschiedet, das ein Gesetz zur Änderung des EEG und weitere energiewirtschaftsrechtliche Vorschriften enthält, die Photovoltaikausbau in Deutschland vorantreiben und vereinfachen sollen. Im Mai sind die meisten Teile des Pakets in Kraft getreten.

Der erste Schritt zum Abbau von Bürokratie geschah bereits am 1. April: Die Bundesnetzagentur hat nämlich die Anmeldung von Balkonkraftwerken vereinfacht. Die vorher verpflichtende Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt, das geschieht nun automatisch durch die Bundesnetzagentur. Einzig die Anmeldung beim Marktstammdatenregister müssen Sie noch beachten. Das geht aber online und dauert nur wenige Minuten.

Weitere Änderungen sind, dass neue Balkonkraftwerke übergangsweise noch die alten Ferraris-Zähler nutzen dürfen, bis ein digitaler Zweirichtungszähler eingebaut ist. Vorher mussten die alten Zähler vor Installation der Mini-Solaranlage bereits durch neue ersetzt werden. Ein Smart Meter brauchen Sie nicht zwingend, um ein Balkonkraftwerk zu betreiben. Weiter sind dank dem Solarpaket 1 leistungsfähigere Balkonkraftwerke erlaubt. Während vorher die maximale Einspeiseleistung nur 600 Watt betragen hatte, ist es nun theoretisch möglich 800 Watt einzuspeisen. Die tatsächliche Umsetzung dieser Änderung lässt aber noch auf sich warten.

Aktuell arbeitet das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit dem Verband Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) noch an einer Produktnorm für die technischen Anwendungsregeln, weshalb vorerst noch die Grenze von 600 Watt gilt. Am 7. Mai hat der VDE einen Entwurf vorgelegt, gegen den bis zum 3. Juli Widerspruch eingelegt werden kann. Die Einspruchsfrist ist zwar abgelaufen, bei Redaktionsschluss gab es allerdings noch keine neueren Infos zum Stand der Produktnorm.

Lohnt sich ein Balkonkraftwerk finanziell überhaupt?

Neben den gesetzlichen Änderungen gibt es auch finanzielle Unterstützung für Solaranlagen und Balkonkraftwerke. Jede Stadt und jede Gemeinde hat ein eigenes Budget für die Förderung bereitgestellt und verfolgt auch eigene Methoden der Bezuschussung. Mancherorts gibt es eine feste Summe für alle Anlagen, anderswo richtet sich die Förderung nach der Leistung oder die Städte unterscheiden zwischen Balkonkraftwerken und Solaranlagen auf den Dächern von Einfamilienhäusern.

Für die Frage nach der Finanzierung und dem Preis ist es ebenfalls wichtig, zu wissen, wann sich so ein Balkonkraftwerk überhaupt rentiert. Hierfür gibt es aber keine präzise allgemein gültige Antwort, weil das vom Kaufpreis, der Leistungsfähigkeit der Anlage und dem örtlichen Solarpotenzial abhängt. So amortisieren sich die Anlagen normalerweise nach fünf bis zwölf Jahren, spätestens dann haben Sie die Höhe des Kaufpreises in Ihrer Stromrechnung gespart. Die Nutzungsdauer der Anlagen ist oft doppelt so hoch, zumindest die Herstellergarantie beträgt meistens 25 Jahre. Allein aus finanzieller Sicht lohnt sich ein Balkonkraftwerk also so gut wie immer.

Was sollten Sie beachten, bevor Sie sich für ein Balkonkraftwerk entscheiden?

Bei der Entscheidung, ob sich der Ertrag einer Solaranlage oder eines Balkonkraftwerks für Sie lohnt, spielt das Solarpotenzial eine wichtige Rolle. Im Grunde beschreibt das Solarpotenzial die Menge an Solarenergie, die auf einem Dach oder eben einem Balkon gewonnen werden kann. Ausschlaggebend hierfür sind der Winkel und die Menge der Sonneneinstrahlung.

Optimale Voraussetzungen für Solaranlagen und Balkonkraftwerke sind eine Ausrichtung nach Süden und möglichst wenig Schatten durch Bäume oder andere Gebäude. Balkonkraftwerke können auch mit einer Ausrichtung nach Osten und Westen noch einen zufriedenstellenden Ertrag erwirtschaften, Einbußen lassen sich hier aber nicht vermeiden. Sogar ein Balkonkraftwerk nach Norden kann unter den richtigen Bedingungen noch eine geringe Menge Solarenergie in Strom umwandeln.

Wie installieren Sie ein Balkonkraftwerk richtig?

Sie dürfen Balkonkraftwerke mit einer Leistung von maximal 600 Watt (bald dann 800 Watt) selber installieren und an das Stromnetz anschließen. Die Anlagen sind so konzipiert, dass Sie dafür keine Fachkraft benötigen.

Zuerst prüfen Sie, ob Sie auf Ihrem Balkon überhaupt ein Balkonkraftwerk installieren dürfen. Hierfür suchen Sie am besten das Gespräch mit dem Vermieter oder Hauseigentümer oder schauen in Ihren Mietsvertrag. Wenn Sie nicht Eigentümer der Wohnung sind, müssen Sie die Erlaubnis des Vermieters einholen. Durch den Anbau eines Balkonkraftwerks nehmen sie nämliche bauliche Veränderungen vor oder verändern die Gebäudeoptik. Sie sollten darauf achten, dass Sie die Erlaubnis schriftlich bekommen. So sind Sie auch bei einem Vermieterwechsel auf der sicheren Seite.

Außerdem sollten Sie sich geeignete Standorte für die Anlage überlegen. Während Balkonkraftwerke meistens an Balkonen hängen, können Sie auch auf Terrassen, Garagendächern oder senkrecht an der Fassade montiert werden. Für jeden Ort brauchen Sie andere Halterungen und Sicherheitsvorkehrungen. Ein Kraftwerk am Balkon wird beispielsweise mit Befestigungsrahmen montiert, auf der Terrasse brauchen Sie dagegen Bodenverankerungen. Hierbei ist es auch wichtig, dass Sie einen Ort wählen, an dem die Solaranlage kein Sicherheitsrisiko darstellt. Balkonkraftwerke müssen absturzsicher sein und dürfen auch keine anderweitige Gefahr für Personen darstellen, die sich darunter aufhalten. Das ist vor allem bei Glasmodulen wichtig, denn gesplitterte Glaselemente können zu Verletzungen führen. Grundsätzlich gilt: Eine senkrechte Montage ist meistens unbedenklich, je waagerechter, desto stärker muss das Balkonkraftwerk gesichert sein.

Es kling banal, ist aber trotzdem wichtig: Die Größe und die Traglast Ihres Balkons. Sie sollten vor Kauf der Solaranlage Ihren Balkon ausmessen und darauf achten, dass er auch das Gewicht der Solaranlagen halten kann. Die Traglast kann über Zeit nachlassen, je älter der Balkon oder das Gebäude ist, desto niedriger ist in der Regel auch die Belastungsgrenze. Die Faustregel geht von einer maximalen Belastung von 300kg pro Quadratmeter aus, das ist weit mehr als das Gewicht eines Balkonkraftwerks. Sie sollten aber auch die andere Nutzung Ihres Balkons berücksichtigen. So ist die Grenze bei einem Kinderpool zum Beispiel deutlich schneller erreicht, als man denkt. Abgesehen davon, dass ein Pool auf dem Balkon neben einer Solaranlage sowieso ein Sicherheitsrisiko darstellt.

Ein Balkonkraftwerk richtig anschließen

Um ein Balkonkraftwerk anzuschließen, brauchen Sie einen Wechselrichter, der den in den Solarmodulen gewonnen Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Außerdem überwachen Wechselrichter das Versorgungsnetz und können die Anlage bei einer Störung sofort vom Netz trennen. Ebenso sorgen Wechselrichter dafür, dass die Solaranlage immer in ihrem Leistungsmaximum arbeiten kann, indem er jederzeit den optimalen Arbeitspunkt findet. Wechselrichter sind also unbedingt notwendig, damit Sie Ihre Solaranlage überhaupt nutzen können.

Wechselrichter können aber auch Probleme bereiten und das Stromnetz in der Umgebung stören, sie waren 2023 die viertgrößte von der Bundesnetzagentur sanktionierte Produktgruppe.

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