Achtung vor Energiebetrügern So schützen Sie sich gegen alle Betrugsversuche!
Betrüger versuchen Energiekunden, mit perfiden Tricks reinzulegen. Erfahren Sie hier, wie Sie das verhindern.
Jetzt registrierenVielen Verbrauchern haben die hohen Kosten für Strom und Gas während der Energiekrise große Sorgenfalten bereitet. Doch das ist nicht das einzige Problem: Manche Trickbetrüger versuchen diese Verzweiflung skrupellos auszunutzen, indem sie Energiekunden ungefragt in überteuerte Tarife wechseln oder ihnen gefälschte Produkte andrehen. Verbraucherschützer schlagen Alarm und fordern sogar eine dringende Gesetzesänderung, um dieser perfiden Masche effektiv Einhalt zu gebieten.
Wir verraten Ihnen in diesem Artikel, wie Sie solche Betrugsversuche erkennen, und wie Sie sich dagegen schützen!
Energiewechsel in einen teuren Tarif – und das ohne Zustimmung!
Ein Anbieterwechsel gilt vielerorts als kompliziert und mühselig. Gerade deswegen wurde der Wechselprozess vereinfacht – doch geht es mittlerweile zu einfach? Verbraucherzentralen berichten vermehrt von Kunden, die plötzlich bei einem überteuerten Versorger gelandet sind, ohne dass sie jemals die Zustimmung für einen Wechsel gegeben hatten.
Um den Energieversorger zu wechseln, reicht es nämlich aus, den Namen, die Adresse und vor allem die Zählernummer anzugeben. Eine Unterschrift ist dafür nicht erforderlich. Da Außenstehende keine Kenntnis von der Zählernummer eines Haushalts haben, geben sich Betrüger deswegen oft als Techniker aus und fragen dann nach Zugang zum Keller oder Hausflur. In Wirklichkeit interessiert sie jedoch nur die Zählernummer.
Ein anderer Kniff: Vermeintliche Mitarbeiter eines Energieversorgers rufen unerwartet an oder klingeln aus heiterem Himmel an der Tür, um überrumpelte Verbraucher über einen vermeintlichen Spartarif zu informieren. Dieser Trick ist besonders schwer zu durchschauen, da nicht immer Betrug dahintersteckt. Jedoch sollten Sie sofort skeptisch werden, wenn Sie nach der Zählernummer oder der IBAN gefragt werden.
Manche Betrüger geben sich sogar als Energieberater aus und behaupten, über die Energiepreisbremse informieren zu wollen. Dafür müsse angeblich ein spezielles Formular eingereicht werden, darauf folgt die Nachfrage nach persönlichen Daten, Bankdaten und Zählernummer. Diese Fälle sind eindeutig als Schwindel zu erkennen: Die Preisbremse gilt seit März 2023 automatisch. Ein Antrag muss hierfür niemals gestellt werden!
Niemals die Zählernummer verraten: So schützen Sie sich am Telefon oder an der Haustür
Unangemeldete Besucher an der Haustür oder ein plötzlicher Anrufer aus dem Nichts lassen sich nicht verhindern. Sie können aber sicherstellen, dass Sie alle Betrüger abweisen und sich vor zwielichtigen Methoden schützen:
- 1) Geben Sie sensible Daten an niemals unbekannte Personen weiter! Das gilt etwa für Namen, Geburtsdatum, Bankdaten sowie insbesondere die Zählernummer.
- 2) Gehen Sie nicht auf einen Vertragsabschluss an der Haustür ein: Falls Ihnen eine unbekannte Person an der Haustür einen Vertrag anbietet – niemals unterschreiben!
- 3) Beenden Sie das Gespräch sofort, falls Sie ein mulmiges Gefühl haben oder etwas merkwürdig erscheint. Schließen Sie also einfach die Tür bzgl. legen Sie schlichtweg auf.
- 4) Begegnen Sie unangemeldeten Energieberatern stets mit großer Skepsis! Einer seriösen Beratung geht normalerweise eine vorherige Terminabsprache voraus.
- 5) Seien Sie lieber zu vorsichtig und rufen Sie die Polizei, falls Sie Angst haben, doch versehentlich etwas preisgegeben zu haben. Solche Fälle können Sie zudem der Verbraucherzentrale melden.
Es ist nicht immer sofort erkennbar, dass es sich um einen Betrug handelt. Betrüger versuchen oft durch freundliches Auftreten, lange Diskussionen oder unwiderstehliche Angebote Ihr Vertrauen und Ihre Zustimmung zu gewinnen. Die Tatsache, dass viele Verbraucher aufgrund der aktuellen Lage auf dem Energiemarkt verunsichert sind, spielt den Trickbetrügern in die Hände.
Gerade deswegen fordern Politiker eine schnelle Gesetzesänderung. Leonora Holling, Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher, äußerte hierzu: „Der Wechselprozess darf nicht allein nur mit einer Zählernummer möglich sein. Der Gesetzgeber müsste hier nochmal klar sagen: Ich brauche hier eine Vollmacht des Kunden, dass er auch damit einverstanden ist. Das würde dem Problem mit den untergeschobenen Verträgen schonmal einen erheblichen Dämpfer geben.“
Vermeintliche Heiz-Schnäppchen: Augen auf vor Fake-Produkten!
Während der Krise ist auch die Nachfrage nach kostengünstigen Heizprodukten gestiegen. Energiebetrüger versuchen hier ebenso schamlos, diese Notsituation auszunutzen und auf gefälschten Online-Shops vermeintliche Schnäppchen zu verkaufen.
Vor allem im letzten Winter häuften sich die Berichte von Verbrauchern, die online verlockende Angebote für besonders günstiges Brennholz entdeckt hatten und dabei teilweise hohe dreistellige oder sogar vierstellige Euro-Beträge ausgaben. Andere betrügerische Fake-Shops bieten Briketts oder Holzpellets an, doch das Ergebnis ist immer dasselbe: Die Lieferung findet nicht statt, das gezahlte Geld ist verloren. Das liegt daran, dass solche Fake-Shops zumeist Zahlungsmethoden wie Vorkasse verlangen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Zusätzlich landet das Geld in der Regel auf Auslandskonten.
Vorsichtig sollten Verbraucher auch bei elektrischen Heizlüftern oder Mini-Heizungen sein, die laut Produktbeschreibung angeblich die Gasheizung vollständig ersetzen können. Einmal anstecken, und der Raum ist in wenigen Minuten wohlig warm – klingt zu gut, um wahr zu sein? Zurecht, denn so gut funktioniert keine elektrische Heizung. Auf ihrer Webseite werben die Fake-Shops ungeachtet dessen mit gefälschten Qualitätssiegeln und Bewertungen. Selbst auf populären Plattformen wie Facebook finden sich gelegentlich Anzeigen, die Nutzer auf solche betrügerischen Webseiten führen.
Des Weiteren gibt es vereinzelte Berichte über nicht gelieferte Notstromaggregate oder überteuerte Vorsorgepakete für Strom- und Gasausfälle. In jedem Fall sollten Verbraucher bei unbekannten Online-Shops immer vorsichtig sein und das beworbene Produkt im Internet mit den Preisen seriöser und etablierter Anbieter vergleichen. Bei erheblichen Abweichungen ist auf jeden Fall großes Misstrauen angebracht.
Augen auf: So erkennen Sie Fake-Shops im Internet
Die meisten Energiebetrüger agieren nicht besonders subtil, sondern setzen darauf, dass Verbraucher nicht genau genug hinschauen. Mit den folgenden Tipps können Sie sicherstellen, dass Ihnen das nicht passiert:
- 1) Achten Sie auf verdächtige URLs von Fake-Shops, zum Beispiel auf überlange Domainendungen wie „.de.com“
- 2) Überprüfen Sie den Wahrheitsgehalt von Gütesiegeln – diese lassen sich stets online überprüfen, viele seriöse Shops sollten Sie beim Klick auf das Zertifikat ohnehin direkt zum Siegelbetreiber weiterleiten.
- 3) Werfen Sie einen Blick auf das Impressum, dieses ist nämlich Pflicht und enthält Adresse, vertretungsberechtigte Personen, E-Mail-Adresse sowie einen Verweis auf das Handelsregister (einschließlich der entsprechenden Nummer). Es lohnt sich auch, schnell durch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) zu scrollen und diese auf grobe sprachliche oder grammatikalische Fehler zu überprüfen, denn manche Fake-Shops nutzen für ihre AGB automatisierte Übersetzungen von minderwertiger Qualität.
- 4) Vermeiden Sie unsichere Zahlungsmethoden! Insbesondere Vorkasse ist normalerweise nicht ratsam.
- 5) Recherchieren Sie im Internet, ob ein Anbieter wirklich seriös ist. Hierfür gibt es etwa Plattformen wie TrustPilot. Wir empfehlen zudem den Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale.
Im Allgemeinen gilt immer: Benutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand und lassen Sie Skepsis walten. Wenn ein Angebot unrealistisch klingt, dann sollten Sie auf jeden Fall genauer hinschauen.