Lohnt sich Nachhaltigkeit auch finanziell? Elektroauto vs. Verbrenner

Wir vergleichen die Kosten von Stromern und Verbrennern. Eines können wir jetzt schon verraten: In vielen Fällen rentiert sich ein Elektroauto auch finanziell!

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Lohnt sich Nachhaltigkeit auch finanziell? - Elektroauto vs. Verbrenner

Fast 700.000 Elektroautos tummeln sich schon heute auf Deutschlands Straßen. Diese Zahl soll sich in Zukunft noch deutlich erhöhen – idealerweise werden irgendwann nur noch elektrisch betriebene Fahrzeuge durch den Verkehr düsen, denn deren Vorteile sind offensichtlich: Die emissionsfreien Stromer stoßen keine schädlichen Abgase aus und stellen somit eine deutlich geringere Umweltbelastung dar.

Doch so wichtig die Elektrifizierung des Autos auch für die Bekämpfung des Klimawandels ist, noch immer entscheiden sich die meisten Verbraucher für ein herkömmliches Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Das hat vor allem monetäre Gründe, denn ein Elektroauto gilt noch immer als Luxusgut, dessen hoher Anschaffungspreis kaum zu stemmen ist.

Aber stimmt dieses Vorurteil wirklich? Wir vergleichen die Kosten von Stromern und Verbrennern. Eines können wir jetzt schon verraten: In vielen Fällen rentiert sich ein Elektroauto auch finanziell!

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Kaufpreis: Vergessen Sie nicht den staatlichen Umweltbonus!

Pauschale Aussagen sind zwar schwierig, schließlich hängt sich der Kaufpreis eines Autos immer auch von Hersteller und Modell ab. In den meisten Fällen ist die Anschaffung eines Elektroautos aber in der Tat kostenintensiver als der Erwerb eines Verbrenners.

Hierbei muss allerdings beachtet werden, dass Elektroautos nach wie vor vom Staat subventioniert werden. Damit wird die Preislücke bereits zu einem beträchtlichen Teil geschlossen – je nach Fahrzeugtyp und Listenpreis können Sie so sogar bis zu 6.000 Euro als Zuschuss erhalten! Dennoch ist der Kaufpreis eines Elektroautos normalerweise auch dann noch höher als bei einem Verbrenner.

Hinzu kommt: Dieser sogenannte Umweltbonus wird sich schrittweise bis 2025 verringern und dann gänzlich abgeschafft werden. Wenn Sie also von dieser stattlichen Geldförderung profitieren wollen, sollten Sie nicht zu lange warten. Das gilt besonders für Plug-In-Hybridfahrzeuge, diese werden nämlich nur noch 2022 bezuschusst.

Weiterhin gültig ist aber die Entlastung bei der Kfz-Steuer. Hier gilt für alle Autos eine einfache Faustregel: Je höher der CO2-Ausstoß, desto höher ist im Schnitt auch die Kfz-Steuer. Plug-In-Hybride sind hier also deutlich billiger, da sie viel weniger Abgase produzieren. Reine Elektroautos sind ab der Erstzulassung gar zehn Jahre lang vollständig von der Kfz-Steuer befreit.

Ausgelaufen ist mittlerweile hingegen die Förderung von Wallboxen, mit denen Besitzer eines E-Autos ihr Fahrzeug auch bequem zuhause aufladen können. 900 Euro gab es dafür bis Ende 2021 vom Bund, doch einige Bundesländer bieten manchen Käufern weiterhin einen Zuschuss an. Informieren Sie sich, wie die Bestimmungen in Ihrer Region sind, denn mit einem Kaufpreis von bis zu 1.500 Euro macht sich eine Wallbox auch im Geldbeutel bemerkbar.

Laufende Kosten: Klare Vorteile fürs Elektroauto

Bei den Kosten eines Autos muss natürlich nicht nur der Kaufpreis beachtet werden, schließlich kommen erhebliche laufende Kosten hinzu. Das beginnt schon beim Betrieb des Fahrzeugs: Ein Elektroauto verbraucht Strom, ein Benziner oder Diesel hingegen Sprit. Beide Ressourcen kosten viel Geld – gerade in den jetzigen Krisenzeiten ist das eine starke finanzielle Belastung, denn sowohl Strom- als auch Benzinpreis haben sich durch den Russland-Ukraine-Krieg deutlich erhöht.

Im Allgemeinen gilt aber weiterhin: Der Betrieb eines Elektroautos ist signifikant günstiger, bis zu 10 Cent pro Kilometer lassen sich so einsparen. Bei mehr als 10.000 gefahrenen Kilometern im Jahr können Sie so also jährlich über 1.000 Euro einsparen. Wer sein Auto zuhause auflädt, kann zudem oftmals spezielle Autostromtarife abschließen – immer mehr Energieversorger bieten derartige Verträge an.

Hinzu kommen deutlich geringere Kosten für Instandhaltung und Reparatur, denn ein Elektroauto fährt schonender als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, zudem fehlen typische Verschleißteile wie Zündkerzen oder Keilriemen komplett. Die Wartungsintervalle sind somit größer, lediglich die Batterie muss regelmäßig überprüft werden. So lässt sich der höhere Kaufpreis üblicherweise schon in wenigen Jahren ausgleichen. Durch die geringere Abnutzung ist zudem ein vergleichsweise niedriger Wertverlust zu verzeichnen.

Fazit: Elektroauto oder Verbrenner, welcher Fahrzeugtyp ist günstiger?

Was ist also besser, ein Auto mit Elektro- oder Verbrennungsmotor? Eine allgemeingültige Antwort gibt es nicht, denn die tatsächlichen Kosten hängen von vielen Faktoren ab. Vergleichen Sie vor dem Kauf diverse Wunschmodelle und kalkulieren Sie auch mit ein, wie viele Kilometer Sie mit dem Auto tatsächlich zurücklegen werden. Im Allgemeinen ist der Kauf eines Elektrofahrzeugs trotz staatlicher Subventionierung etwas teurer, dem stehen deutlich geringere Betriebskosten gegenüber. Je mehr Sie fahren, desto mehr lohnt sich somit ein E-Auto.

Im Durchschnitt sind Elektroautos aber womöglich in der Tat günstiger. Vor allem bei den laufenden Kosten ist das Urteil eindeutig. Eine Studie von Greenpeace kam etwa zum Ergebnis, dass ein Verbrenner pro Monat bis zu 300 Euro mehr verschlingen kann. Andere Untersuchungen kommen zum selben Schluss: Der Car Cost Index stellt etwa fest, dass die Unterhaltskosten bei einem Diesel ungefähr 200 Euro höher sind als bei einem E-Auto, wenn eine jährliche Fahrleistung von 30.000 Kilometern zugrunde gelegt wird.

Analog hierzu sparen Käufer eines Mittelklassewagens mit Elektroautos schon nach vier Jahren durchschnittlich über 10.000 Euro – so zumindest das Resultat einer Studie der Verbraucherzentrale. Und auch der ADAC befindet, dass Elektroautos häufig schlichtweg geringere Gesamtkosten aufweisen als Verbrenner.

Damit Elektroautos noch attraktiver für Kunden werden, müssen aber auch andere Parameter wie die Reichweite verbessert werden. Schon heute sind mit neuartigen Batterien durchaus Reichweiten von weit über 300 Kilometern möglich. Damit sich elektrisch betriebene Fahrzeuge tatsächlich flächendeckend durchsetzen, müssen mittelfristig zudem die Anschaffungskosten sinken, schließlich läuft die staatliche Förderung bald aus. Tatsächlich sinken die Kaufpreise für E-Autos kontinuierlich, denn deren Herstellung wird immer billiger. Sollte dieser Trend anhalten, könnten Verbrenner auf unseren Straßen schon bald zur Minderheit gehören.

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